
Königliche Hoheit
Thomas Manns 1909 erschienener Roman hat lange Zeit »die Rolle des Aschenbrödels« im Werk dieses Autors gespielt, und trotzdem, so Thomas Mann, wären die späteren Werke »Der Zauberberg» und »Joseph und seine Brüder» ohne die Arbeit an diesem Roman nicht möglich gewesen.
»Königliche Hoheit» erzählt die Geschichte einer kleinen Residenz vor dem Ersten Weltkrieg, vom lebensfreudigen Prinzen Klaus Heinrich, der sich in der zeremoniell wie wirtschaftlich starren Welt seines Hofes plötzlich mit der pragmatischen Sicht der Dinge des amerikansichen Milliardärs Samuel N. Spoelmann und vor allem seiner Tochter Imma konfrontiert sieht. In der Heirat mit Imma gründet Klaus Heinrich ein »strenges Glück« und sichert sich die dringend benötigten Finanzen.

Königliche Hoheit
»Man führt, möchte ich sagen, ein symbolisches, ein repräsentatives Dasein, ähnlich einem Fürsten, - und, sehen Sie: in diesem Pathos liegt der Keim zu einer ganz wunderlichen Sache, die ich einmal zu schreiben gedenke, einer Fürsten-Novelle, einem Gegenstück zu ›Tonio Kröger‹, das den Titel führen soll: ›Königliche Hoheit‹...« Im Dezember 1903, anderthalb Jahre vor Beginn der Niederschrift, wußte Thomas Mann bereits, wie er dieses »Lustspiel in Romanform« nennen würde, das ihn bis zum Februar 1909 beschäftigte. ...